Schachclub Ottensoosim Bayerischen Schachbund e. V.
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Bericht über das Böblingen Open
Der Schachclub Ottensoos ist immer für eine Überraschung gut: Im vergangenen Jahr nahm der Mannschaftserste Günter Fiebig an der Amateur-Schachweltmeisterschaft in Griechenland erfolgreich teil, im Dezember spielte die Clubvorsitzende Leni Nathrath beim Böblingen Open mit.
Das Turnier in der Nähe von Stuttgart war eigentlich für maximal 280 Teilnehmer vorgesehen und musste angesichts einer gigantischen Liste im Internet schon relativ früh als “ausgebucht” ausgeschrieben werden. 311 Schachspieler aus 21 Ländern kämpften in neun Runden fünf Tage lang ab dem 2. Weihnachtstag um ehrbare Plätze. Dass hierbei rekordverdächtig insgesamt 27 Teilnehmerinnen zu verzeichnen waren, stellte auch ein Novum da. Leni Nathrath kam in der Wertung der Gruppe C in der internen Liste von 8 Damen auf einen achtbaren 4. Platz und freute sich über ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift *Chess is Life* als Souvenir.
Das Team des Hotels Mercure hatte bei diesem Turnier alle Mühe, die Wünsche der privaten Hotelgäste sowie die der Schachspieler zu erfüllen. Nicht alle kamen in den Genuss des ausgezeichneten Frühstückbuffets, das Tag für Tag durch Frische und Qualität begeisterte.Einige Teilnehmer mussten sogar über Weihnachten in anderen Hotels untergebracht werden, da vorwiegend russische Familien noch zweimal übernachten wollten.Bei einem solchen Andrang konnte es auch nicht ausbleiben, dass die erste Runde am 2. Weihnachtstag nachmittags mit einer halben Stunde Verspätung begann.Für Nathrath war der erste Turniertag mit einem erzielten Remis schon die Garantie dafür, nicht am Silvestertag mit einem Null-Ergebnis nach Haus fahren zu müssen.Im weiteren Verlauf konnte sie 3 Siege und 2 Remisen aus 9 Partien für sich verbuchen,so dass insgesamt vier Gewinnpunkte auf der Habenseite standen.
Im großen Schachsaal waren natürlich ständig Kiebitze anwesend, die den Großmeistern über die Schulter sehen wollten.GM Alexander Zubarev, GM Olexandr Bortnyk,beide aus der Ukraine, sowie GM Jure Skoberne, FM Maximilian Neef aus Deutschland und WGM Lei Tingjie waren mit 7 Gewinnpunkten Sieger, wobei Alexander Zubarev durch die Feinwertung der erste Platz zuerkannt wurde.Das internationale Flair war am Stimmengewirr im ganzen Hotelbereich spürbar.Ob in der Lobby, im Barbereich oder sogar außen an der Freischachanlage- überall wurden Partieanalysen in verschiedenen Sprachen durchgeführt.Beim Frühstück hatte man die Möglichkeit mit Spielern in Kontakt zu kommen, die erstaunliche Distanzen hinter sich gelegt hatten, um zum wiederholten Mal dabei zu sein.Schon die Namen der Schachclubs auf der Teilnehmerliste ließen auf Flugreisen schließen: SK Bohemia Pardubice, SV March-Höfe,Schachverein Hamar,ASK Reti Zürich und Akdeniz Belediyesi Chess Club, um nur einige zu nennen.Mario Born,der Vereinsvorsitzende der ausführenden Schachclubs SC Böblingen, ließ sich aber durch nichts aus der Ruhe bringen,nicht einmal durch das TV-Team der Landesschau am 2. Turniertag. Souverän begrüßte er die ankommenden Schachspieler,hatte für jeden ein offenes Ohr und konnte an der Bar bis spät nach Mitternacht noch tröstende oder lobende Worte für entweder misslungene Partien oder außergewöhnliche Glanzleistungen finden.Er ließ es sich auch nicht nehmen, dem Schachkollegen Peter Cofalla aus Irland ein Fläschchen schwäbischen Malt Whiskys als Konkurrenzprobe zu überreichen.Wenn einer aus Irland zum 5.Mal extra für dieses Turnier nach Stuttgart fliegt, dann ist das Mario Born schon einen Whiskytest wert. Auf das Urteil von der irischen Insel darf man gespannt sein…
Fotos vor dem Turnierbeginn bzw. Siegerfoto